Zahlen und Trends: Immer weniger Raucher in Deutschland
Früheren Generationen galt Rauchen geradezu als Inbegriff für Coolness und Selbstbewusstsein. Heute ist das anders. Der Trend zum Rauchen ist in Deutschland überall rückläufig, wie Zahlen belegen. Sicher ist das gestiegene Bewusstsein um die gesundheitlichen Folgen des Glimmstengels eine treibende Variable für den Rückgang. Doch es gibt noch viele andere Faktoren, die dazu beitragen.
Noch in den 1970ern hatte kaum jemand ein Problem damit, wenn in der Familienkutsche bei geschlossenen Fenstern vorn geraucht und hinten gehustet wurde. Verräucherte Lokale waren der Normalfall, und es gab kaum Filmhelden, die ohne die lässige Kippe im Mundwinkel auskamen. Rauchen stand für selbstbewussten Genuss und Freiheit und wurde nicht zuletzt auch mit sexueller Attraktivität assoziiert. Für 1979 verzeichnen die Statistiken dementsprechend eine Raucherquote von 63 % bei den Männern und 53 % bei den Frauen. Der Trend ist zwar seit den frühen 1980ern rückläufig, doch noch Anfang der 1990er Jahre rauchten über 40 % der Männer und 29 % der Frauen. Seitdem hat sich diese Zahl fast halbiert, wie eine Studie aus dem Jahr 2019 belegt: Bei den Männern greift nur noch ein knappes Viertel (24,2 %) zur Zigarette, bei den Frauen nicht einmal mehr ein Fünftel (18,5 %).
Die Zigarette hat ein Imageproblem
Sicher trägt der Imagewandel des Rauchens ebenso wie der des Nichtrauchens dazu bei. Galten Nichtraucher früher als brav, langweilig und angepasst, so werden sie heute eher mit Begriffen wie gesundheitsbewusst, diszipliniert und erfolgreich verknüpft. Hier spiegelt sich ein kollektiver Wertewandel, der auch der Diskussion um das Passivrauchen geschuldet ist: Seit bekannt ist, dass auch Nichtraucher durch den Zigarettenkonsum anderer Herz- und Kreislauferkrankungen oder Lungenkrebs entwickeln können, hat sich die Art, wie Raucher in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, deutlich verändert. Und dass der immer noch hohe Tabakkonsum – immerhin knapp fünfzehn Millionen Menschen in Deutschland rauchen täglich – gesellschaftliche Folgekosten von fast 80 Milliarden Euro pro Jahr verursacht, verringert die öffentliche Akzeptanz des Rauchens weiter.
Statistiken zeigen: Bei den Rauchern überwiegt der Anteil an Männern , wobei vor allem die unter 40-Jährigen zur Zigarette greifen. Im Allgemeinen ist Rauchen bei Menschen mit geringerem Bildungsstand und sozialem Status verbreiteter als bei akademischen Berufen – mit einer Raucherquote von 85 Prozent liegen die Möbelpacker weit vorn, während Hochschul- und Gymnasiallehrer und Apothekerinnen den weitaus niedrigsten Raucheranteil aufweisen. Dabei ist der Anteil an potenziellen Aussteigern hoch: Nur ein Drittel der regelmäßigen Tabakkonsumenten hat noch nicht versucht, aufzuhören. Und in der weitaus größten Altersgruppe zwischen 18 und 64 gibt es inzwischen mehr Ex-Raucher als Raucher – 27 zu 26 % bei den Männern, 23 zu 20 % bei den Frauen.
Warum rauchen die Menschen weniger als früher?
Gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und Imagewandel sind bei weitem nicht die einzigen Faktoren, die zum rückläufigen Rauchertrend beitragen. Politik und Gesundheitswesen unternehmen seit den späten 1990er Jahren große Anstrengungen, um das Nichtrauchen schmackhaft zu machen – und auch die Infrastruktur für Aussteiger hat sich seitdem enorm verbessert. Rauchfrei-Hilfsmittel sind in lokalen Apotheken aber auch im Online-Handel erhältlich. Das Sortiment der shop-apotheke ist hier empfehlenswert, da es viele Produkte beinhaltet, die zu vergleichsweise günstigeren Preisen angeboten werden. Nikotinhaltige mit Liquid befüllte E-Zigaretten werden inzwischen verstärkt genutzt, da diese weit weniger von den gefährlichen Inhaltsstoffen der herkömmlichen Zigarette enthalten. Doch auch diese sind nicht gänzlich frei von Stoffen, die auf den menschlichen Körper wirken. Die Wirkung dieser Stoffe ist noch nicht ausreichend erforscht. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte über Erkrankungen, vor allem durch Liquids, die über den Schwarzmarkt gehandelt wurden.
Die Liste der gesetzgeberischen Maßnahmen zur Reduzierung des Tabakkonsums ist lang: Seit 1997 gab es
– jährliche Tabaksteuererhöhungen (Ausnahme: 2008),
– zunehmende Werbeverbote und -einschränkungen,
– Verkaufsverbote an unter 18-Jährige,
– erschwerten Zugang zum Beispiel an Automaten,
– Rauchverbote in Gastronomiebetrieben, Cafés und Kneipen,
– Rauchverbote am Arbeitsplatz.
Auch die Warnhinweise auf den Verpackungen wurden immer unübersehbarer bis hin zu den Schockbildern, die seit Mai 2016 verpflichtend auf allen Tabakprodukten zu sehen sein müssen. So trägt ein ganzes Netz aus Variablen dazu bei, dass der Tabakkonsum stabil rückläufig ist. Eine Trendumkehr ist derzeit unwahrscheinlich.