Top Secret: Die Akte Glyphosat
Glyphosat ist überall: in Äckern, auf Feldern und in Flüssen. Wir essen es im Brot, trinken es im Bier und tragen es im Körper. Macht aber nichts, beruhigen die Zulassungsbehörden und Hersteller: Der Unkrautvernichter sei bestens untersucht und sicher. Stimmt nicht, widerspricht die WHO und stufte Glyphosat 2015 als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ ein.
Doch wie konnten die Zulassungsbehörden jahrzehntelang auf Basis derselben Tierstudien „keine Hinweise“ auf eine krebserregende Wirkung erkennen, die laut den Krebsforschern der WHO ausreichende Beweise liefern?
Auf der Suche nach Faken und Antworten
Auf der Suche nach Antworten begibt sich Dr. Helmut Burtscher-Schaden in seiner investigativen und spannenden Publikation „Die Akte Glyphosat“ auf eine Reise durch die US-amerikanischen Behörden-Archive der 1970er und 80er Jahre und analysiert die verfügbaren Dokumente aus dem gegenwärtigen Europäischen Zulassungsverfahren.
„Das Totalversagen des Kontrollsystems ist eng mit der Sorge um die Gesundheit verknüpft“,
führt Burtscher-Schaden aus. So präsentieren die Autoren von Mother Jones konkrete Zahlen über die Häufigkeit von Missbildungen bei Neugeborenen und von jährlichen Krebserkrankungen und stellen diese in einen Zusammenhang mit dem katastrophalen Versagen der Sicherheitsprüfung durch Behörden.
Die Details, die Burtscher-Schaden rund um geheime Studien der Hersteller ans Licht bringt, eröffnen erschreckende Einblicke in die Verstrickungen zwischen Industrie, privaten Prüfinstituten und Kontrollbehörden. Sie entlarven ein System, das die Hersteller dabei unterstützt, Gefahren und Risiken ihrer Produkte herunterzuspielen. Letztendlich bleibt die Frage: Wem lassen unsere Regierungen mehr Schutz angedeihen – Konzerninteressen oder unserer Gesundheit? Unsere Buchempfehlung: „Die Akte Glyphosat“.
Informationen zum Autor
Dr. Helmut Burtscher-Schaden, geboren in Höchst, Vorarlberg, studierte Biochemie an der TU Wien und war später in der immunologischen Forschung tätig. Seit 2001 beschäftigt er sich bei der Umweltschutzorganisation Global 2000 mit den Auswirkungen von Chemikalien, insbesondere Pestiziden auf Mensch und Umwelt. Burtscher-Schaden war einer der sieben Initiatoren der Europäischen Bürgerinitiative „Stop Glyphosat“.