Redaktion Spreezeitung


Republik im Wandel: Deutschland treibt es immer bunter

Zuwanderer und ihre in Deutschland geborenen Kinder verändern das Gesicht der Bundesrepublik. Inwiefern hat die grenzüberschreitende Migration Deutschland wirtschaftlich, gesellschaftlich, kulturell und politisch verändert und wieweit hat die Vielfalt der Kulturen unser Land bereichert?

Das sind die Fragen, die unser Zeitgeschehen bestimmen und auf die das Buch „Einwanderungsland Deutschland – Republik im Wandel“ einen Blick aus verschiedenen Perspektiven wirft. Zuwanderer unterschiedlichster Herkunft – vor allem die in Deutschland geborenen Kinder – haben das Gesicht unserer Republik inzwischen auch kulturell und gesellschaftlich geprägt.

Cover: Verlag Nünnerich-Asmus

Die Geschichte der Migration veranschaulicht nunmehr eine Ausstellung, die in der Zeit vom 10. Dezember 2014 bis 9. August 2015 im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland unter dem Titel: „Immer bunter. Einwanderungsland Deutschland“ in Bonn gezeigt wird. Der gleichnamige Begleitband ist im Dezember im Nünnerich-Asmus Verlag erschienen.

Phasen der Einwanderung

Renommierte Zeithistoriker und Journalisten stellen in reich bebilderten Beiträgen die verschiedenen Phasen der Einwanderung vor. Beginnend mit der Migration der Kaiserzeit von Ost nach West, den späteren Aussiedlern aus Russland und Osteuropa, den „Gastarbeitern“ der 60er und 70er Jahre, den Vertragsarbeitern in der DDR bis hin zu Asylbewerbern und Flüchtlingen geht es um einen spannenden und sehr informativen Einblick in das Thema Migration von Menschen aus allen Teilen der Welt. Auch aktuelle Themen wie Asylrecht und Flüchtlingsaufnahme sowie die Rolle des Islam in Deutschland werden behandelt.

Sachobjekte und Interviews

An prominenter Stelle werden ausgewählt Sachobjekte, wie etwa ein alter Ford Transit präsentiert, der als „Türkenkutsche“ zwischen Deutschland und Anatolien unterwegs war und zusammen mit Interviews der Zeitzeugen jeweils symbolisch für einen Abschnitt in der deutschen Einwanderungsgeschichte stehen. Dazu zählen die „Tonbandbriefe“ der „Gastarbeiter“ an ihre in der Türkei gebliebenen Familien ebenso, wie ein Kunstwerk aus Treibgut eines zerschellten Flüchtlingschiffs von Lampedusa.

Migration als aktuelles Thema

Fragen um eine erfolgreiche Integration fremder Zuwandrer werden hier auch von den Menschen selbst beantwortet, die ihre Erfahrungen und Erlebnisse eindrucksvoll schildern. Migration zeigt sich hier als aktuelles Thema, das im Diskurs von Politik und Gesellschaft in den letzten Jahren nichts an Brisanz verloren hat. Das Buch lässt Einwanderung aus dem Blickwinkel der Geschichte betrachtet als Herausforderung und Chance zugleich begreifen.

Einwanderungsland Deutschland – Republik im Wandel
Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Nünnerich-Asmus; Auflage: 1. Auflage (10. Dezember 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 394390492X
ISBN-13: 978-3943904925

*Zum Haus der Geschichte:
Im Jahre 1990 wurde die Gründung einer selbständigen Stiftung „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ zur Darstellung und Vermittlung der deutschen Geschichte seit 1945 vom Bundestag per Gesetz verabschiedet. Das erste Museumsgelände in Bonn eröffnete 1994; 1999 und 2005 kamen die Standorte Leipzig und Berlin hinzu. Die erlebnisorientierten Ausstellungen beschäftigen sich mit der deutschen Zeitgeschichte, ausgehend von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart und verdeutlichen historische und politische Zusammenhänge.