Wal Street – Warum wir die Zocker brauchen
Egos, Intrigen, Macht, unvorstellbar viel Geld - trotzdem brauchen wir die Zocker für unsere Zukunft, erklärt Jens Korte. Der Börsenexperte hebt sich in seiner interessanten Publikation von anderen Lösungsvorschlägen und analytischen Statements ab und stellt eine unbequeme Frage. Unsere Buchempfehlung.
Kaum eine Branche ist durch die digitale Revolution so tiefgreifend verändert worden wie die Finanzindustrie: Aktien werden im Nanosekundentakt gehandelt, Derivate und andere Produkte haben die Märkte erobert, Banken und Investoren ziehen sich in Dark Pools zurück. Die Regulierer verstehen ihre eigene Welt nicht mehr.
Entmachtung der Märkte für die Börsen
Der Börsenspezialist Jens Korte berichtet seit fast 20 Jahren für deutschsprachige Medien aus New York. Er hat die fatalen Folgen dieser Entmachtung der Märkte für die Börsen, Finanzindustrie, Investoren und Sparer konkret und als Augenzeuge erlebt.
Am Beispiel der Wall Street und deren Protagonisten zeigt er analytisch und ruhig, aber nicht weniger beunruhigend, wie radikal und rasant sich die Börse verwandelt. Von der ursprünglichen Idee des Aktienhandels hat sich die Wall Street 4.0 weit entfernt. Kortes Lösungsvorschlag hebt sich von den anderen ab; er fordert: Rettet die Börse!
Antworten auf unbequeme Fragen
Und er stellt eine unbequeme Frage: Wir informieren uns detailliert über Lebensmittel, wägen sorgfältig ab, auf welche Schule unsere Kinder gehen sollen und verbringen viel Zeit im Internet mit der Lektüre von Hitelbewertungen – warum versuchen wir nicht auch, bewusstere Entscheidungen über unsere Finanzen zu treffen?
Jens Korte, geboren 1969 in Frankfurt-Höchst, ist Volkswirt und Journalist. Seit 1999 berichtet er von der New Yorker Börse, unter anderem für das Schweizer Fernsehen, die Deutsche Welle und n-tv. Mit Heike Buchter gründete er 2003 ein Korrespondentenbüro in New York. Heike Buchter, geboren 1968 in Stuttgart, schreibt seit 2001 als freie Autorin über die Wall Street, unter anderem für NZZ am Sonntag und bis 2012 für die Financial Times Deutschland. Seit 2008 ist sie die New Yorker Wirtschaftskorrespondentin der Zeit.